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Seit 2016 machen Julius, Matthias, Eric und Ben zusammen Musik. Als Rockband mit Blues und Soul Einflüssen ist Commander Jules mittlerweile in ganz Südbrandenburg bekannt. Schon ganz am Anfang begeisterten sie Konzerthallen und Bühnen in ihrer Heimatstadt Jüterbog und den umliegenden Gemeinden.
2020 wollten sie nochmal eine Schippe drauf packen und mehr Konzerte spielen, mehr Leute erreichen, vielleicht das erste eigene Album veröffentlichen – dann kam die Corona Pandemie und sämtliche Veranstalter mussten ihre Locations auf unbestimmte Zeit schließen.
„Die Pandemie hat damals vor allem viele junge Bands hart getroffen. Wir haben die Entschleunigung aber genutzt, um selber richtig Gas zu geben.“
Julius (Sänger, Gitarrist und Songwriter von Commander Jules)
Während andere Bands in dieser Zeit auf Sparflamme schalteten und es die gesamte Musik-Branche schwer hatte, legten die vier Jungs stattdessen einen Gang zu. Ihre erste EP nahmen sie kurzum im Wohnzimmer auf. Playful Ease erscheint im Herbst 2021.
Ohne Pause arbeiteten sie danach direkt am ersten Album: Into the Sun. Zum Release wollten Commander Jules auch den ersten eigenen Merch erstellen: Hochwertig produziert, passend zum Thema des Albums und am allerliebsten selbstgemacht. Außerdem musste es schnell gehen: Bis zum Albumrelease sollte es nur noch ein halbes Jahr sein.
Ihr wollt wissen, wie die Jungs das geschafft haben? Dann lest jetzt nach, was ihr braucht, um so erfolgreich wie Commander Jules euren eigenen Merch zu machen!
Aller Anfang ist schwer
Als junge Band in einer schwierigen Zeit war das Budget für Merch natürlich sehr beschränkt.
„Gleichzeitig wollten wir auch keine Billig-Shirts einkaufen. Wenn wir schon unseren eigenen Merch verkaufen, dann wollen wir auch gute Qualität und nachhaltige Stoffe anbieten.“
So gingen die Jungs ein Risiko ein: Hochwertige Baumwoll-Shirts, die sie dann auch dementsprechend teurer verkaufen mussten. Würden die Fans bereit sein, auch 30€, statt 20€ für ein handgemachtes Shirt zu bezahlen?
Auch der Aufdruck sollte etwas Besonderes sein. Die Wahl fiel auf CAD-CUT® Flock in Neon Orange, passend zum Albumlogo von Into the Sun. Die samtweiche Folie ist leicht zu verarbeiten, man benötigt dafür allerdings einen Plotter. Oder einen Bekannten, der einen Plotter besitzt. Immerhin bedeutete die Corona-Pandemie auch für viele einen Rückzug ins Hobby und so konnten die Jungs tatsächlich einen Freund damit beauftragen, ihre Folien für sie zu schneiden.
Jetzt hatten sie schon die Shirts und die Aufdrucke. Die beiden mussten nur noch miteinander verbunden werden. Nach intensiver Recherche entschied man sich für eine kleine Secondhand Hobby-Presse.
Ohne es selbst zu wissen, waren die vier Jungs jetzt im Besitz von allem, was man als erfolgreiche Textildrucker braucht: Blanko-Textilien, Aufdrucke und eine Transferpresse.
„Am Anfang war es noch fast wie Zauberei, wie man in ein paar Sekunden so ein hochwertiges Shirt mit dem eigenen Logo in den Händen hält. Nach ein paar Durchgängen hatten wir aber den Bogen raus.“
Zwei Tage lang wurde im Wohnzimmer angepresst, bis die ca. 100 Shirts bedruckt waren. Ungefähr zur gleichen Zeit wurden auch die Aufnahmen für Into the Sun abgeschlossen. Am 29.07.2022, passend zum Release, konnten auch die brandneuen Shirts am Merch-Stand angeboten werden. Der handgemachte Merch mit dem samtweichen Flockaufdruck kam enorm gut an und die Shirts verkauften sich gut.
Die harte Arbeit hatte sich bezahlt gemacht.
Neues Album, neue Prints!
Much More Love, die zweite EP, sollte am 19.7.2024 erscheinen. Die Restbestände der alten Shirts waren mittlerweile fast aufgebraucht und nach dem Erfolg des ersten Anlaufs wurde auch jetzt wieder Merchandise in Handarbeit hergestellt.
Einen großen Unterschied gibt es: Das neue Logo der EP sollte einen Farbverlauf haben. Dadurch ist es nicht möglich, eine klassische Textildruckfolie zu verwenden, da diese immer einfarbig sind.
Wieder hieß es Recherche. Schnell wird ein anderes Herstellungsverfahren gefunden, das nicht nur Farbverläufe, sondern auch einen guten Preis bei geringer Bestellmenge verspricht: DTF.
Commander Jules gingen also unbeabsichtigt voll mit dem Trend: Sie erstellten einige Masterbögen im Transfershop-Uploader auf www.transfer.stahlseurope.de und gaben die Bestellung auf. Ihr kleines Bandlogo und der Name des Albums passten ziemlich genau 112mal auf einen Bogen, der sie 17,50€ kostete. Das heißt, pro Aufdruck lagen die Kosten ungefähr bei 7ct.
Innerhalb der drei Tage bis zur Lieferung bestellten die Jungs außerdem wieder eine Fuhre Blanko-Shirts. Diesmal entschieden sie sich für schwere, schwarze Oversized-Shirts.
Nachdem der Bogen mit den DTF Transfers angekommen war, hieß es erstmal: Ausschneiden! Alle Motive mussten voneinander getrennt werden, da sie auch einzeln aufgedruckt werden sollen.
Übrigens! Am Rand von jedem bestellten DTF-Bogen ist ein schmaler Farbstreifen. Leicht zu übersehen. Der muss auch abgeschnitten werden, sonst wird er mit angedruckt!
Als alles ausgeschnitten war und die schweren Blanko Shirts bereit lagen, war eigentlich alles bereit, um den neuen Merch für das 2. Studioalbum von Commander Jules selbst zu machen.
Bis zum Release waren noch ca. 2 Wochen Zeit, als die Band mit dem Bedrucken anfing. Die Zeit sollte leicht ausreichen, um die 150 Shirts zu bedrucken. Doch es gab ein Problem: Der dicke Stoff verhielt sich anders als der der weißen Shirts bei der ersten Fuhre. Die Prints hielten nicht gut, lösten sich nach einigen Wäschen ab. Wenn die Jungs den Druck höher einstellten, machte die kleine Transferpresse einen unschönen Heizplattenabdruck.
„An der Stelle haben wir kurz ganz schön Angst bekommen. Im schlimmsten Fall hätten wir beim Release gar keinen Merch zum Verkauf gehabt, dafür aber über 100 Shirts zuhause, die wir nicht bedrucken können.“
Zum Glück gibt es das Team bei STAHLS‘, das auch schon Erfahrung mit überraschend anspruchsvollen Textilien hat. Der rettende Hinweis: Wahrscheinlich wurde bei dem Stoff eine Oberflächenversiegelung genutzt. Textil-Hersteller machen das häufig, um ihre Produkte länger knitterfrei zu halten und weniger anfällig für Verschmutzungen zu machen. Durch ein kurzes Vorpressen vor dem Andruck kann man diese Versiegelung auflösen und dem Stoff wieder erlauben, sich mit dem Kleber eines Transfers zu verbinden.
Und es funktionierte wie gedacht: Nachdem die Shirts kurz vorgepresst wurden, klappte auch der Andruck und die Motive hielten deutlich besser.
Pünktlich zum Release der 2. EP von Commander Jules sind also doch noch alle bedruckten Shirts fertig geworden und können am 19.7. hoffentlich noch schneller verkauft werden als die letzte Fuhre. Wir drücken den Jungs die Daumen!
Fazit: Habt den Mut, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen!
Während die Einnahmen von Auftritten komplett ausfielen, investierte Commander Jules in eine kleine Hobby-Transferpresse und ein paar Rollen Folie. Sie erstellten ihr eigenes Merchandise und konnten sich durch den Verkauf auch in den schwierigen Jahren der Pandemie über Wasser halten. Heute spielen sie so viele Konzerte wie noch nie, haben einen Preis im bundesweiten SPH-Bandcontest gewonnen und die handgemachten Shirts kommen bei alten und neuen Fans gleichermaßen gut an.
Wir haben Julius abschließend noch gefragt, wie es in Zukunft, gerade in Sachen Merch, weitergehen soll:
„Eine Sache, die wir unbedingt ausprobieren wollen, ist es, live beim Konzert T-Shirts zu bedrucken. Dann können wir einfach die Presse und Blankos in den Kofferraum laden, Transfers mitnehmen und genau den Merch machen, den die Leute auch wollen. Außerdem kommt das 100%ig auch gut an: Zu zeigen, wie die Sachen hergestellt werden und welche Arbeit dahintersteckt.“
Neugierig auf die Musik von Commander Jules geworden? Die neu EP Much More Love könnt ihr euch ab dem 19.7.2024 digital herunterladen. Die Musik der Jungs findet ihr auch auf Spotify, Apple Music und YouTube. Ihr wollt ein handgemachtes Shirt von den Jungs? Dann schreibt sie mal auf Instagram an oder besucht ihre Webseite: www.commander-jules.de.
Habt ihr auch eine Erfolgsgeschichte, die ihr gerne mit uns teilen wollt? Schreibt uns eine Mail an info@stahls.de und erzählt uns eure Geschichte!
