Kann man bedruckte T-Shirts waschen?
Klassische Freizeitmode heißt für mich eigentlich vor allem eins: Band-Shirts.
Mindestens die Hälfte der Oberteile in meinem Besitz haben aufgedruckte Motive von den Interpreten, die ich liebe und mit denen ich mich identifiziere.
Seitdem ich selbst mit Transferdrucken arbeite, gucke ich dabei natürlich auch anders auf die Qualität der bedruckten Shirts, die ich so kaufe. Und immer öfter bin ich fast ein bisschen geschockt über die schlechte Qualität der Aufdrucke, insbesondere was Waschstabilität angeht.
Warum entstehen Risse in meinem bedruckten T-Shirt?


Hier mal ein Beispiel: Das Shirt ist vielleicht 5mal durch die Waschmaschine gegangen. Im Aufdruck haben sich Risse gebildet, teilweise löst sich die Flexfolie schon flächig ab.
Woran liegt das?
Die meisten Flexfolien bestehen zum Großteil aus Kunststoff. Je nach Qualität des Materials ist dieser durchaus etwas dehnbar, teilweise aber auch wirklich starr. Gerade bei flächendeckenden Motiven hat man im schlechtesten Fall eine starre Fläche mitten auf dem Shirt – das ist nicht nur unangenehm zu tragen, sondern bedeutet auch, dass sich der Aufdruck nicht mit dem T-Shirt bewegen kann.
Beim normalen Tragen dehnt sich der Stoff immer leicht aus. Vielleicht umarme ich einen Freund - meine Arme gehen auseinander, der Stoff unter meinem Aufdruck dehnt sich - aber der starre Kunststoff-Audruck kann das nicht.
Dann entstehen Mikrorisse. Mit der Zeit werden diese immer größer.
Insbesondere beim Waschen sind Textilien aber nochmal anderen Kräften ausgesetzt. Bei 1400 Umdrehungen in der Minute versagen viele Folienaufdrucke von geringer Qualität. Hier sollte man bei bedruckten Shirts aber auch grundsätzlich vorsichtig sein.
Mit den richtigen Wascheinstellungen können bedruckte Textilien geschont und die Riss-Bildung verhindert werden.
Als Faustregel gilt:
Wasche dein Shirt nur bei 30°C, ohne Weichspüler und auf links gedreht. Trockner sind tabu!
Ich zeige dir gleich noch Materialen, bei denen du auch andere Waschparameter nutzen kannst, aber behalte diese Grundregel trotzdem im Kopf. So solltest du alle bedruckten Shirts waschen, wenn es vom Hersteller nicht ausdrücklich anders angegeben ist.
Übrigens: Ich habe mich selbst natürlich an diese Parameter gehalten. Dass das Shirt jetzt trotzdem so mitgenommen aussieht, liegt also definitiv an der Flexibilität des Folien-Aufdrucks.
So etwas sollte dir beim Verkauf deiner eigenen bedruckten Shirts auf keinen Fall passieren!
Wie kann ich sicherstellen, dass mein Shirt waschstabiler ist?
Als Hersteller kannst du nicht immer kontrollieren, dass deine Kunden ihre Shirts genauso waschen, wie du es Ihnen empfiehlst. Wenn dein Aufdruck schnell kaputt geht, sind deine Kunden unzufrieden, verlangen Retouren oder wenden sich einfach einem anderen Hersteller zu.
Um Kundenbeziehungen aufzubauen, musst du Produkte anbieten, die nach dem 50. Mal waschen wie neu aussehen.
Das richtige Material


Ein guter Aufdruck sollte leicht dehnbar sein und die Klebstoff-Schicht muss perfekt mit dem Stoff verschmolzen sein. Dazu kommen natürlich auch noch optische Anforderungen - Farbintensität und dass keine Klebe-Ränder um das Motiv zu sehen sind. Letztlich wichtig ist auch, dass die Folie nicht zu dick ist, um hohen Tragekomfort zu bieten.
Ein hervorragender Plottfolien-Allrounder ist unsere CAD-CUT® Sportsfilm (siehe Bild oben). Sie ist nur 80 Mikrons dick, leicht zu verarbeiten und in über 50 Farben erhältlich. Außerdem ist sie besonders waschstabil: Sie kann bei bis zu 60°C gewaschen und sogar gebügelt werden.
Wenn du keinen Schneideplotter hast, gibt es aber auch Transferdrucke, die hohe Waschstabilität bieten.
Das richtige Design
Besonders anfällig für Risse sind blockige Motive. Eine große, starre Fläche kann sich nicht bewegen und hält unter Umständen nicht der Belastung eines normalen Waschgangs stand.
Unser Designer nutzt hier manchmal einen Trick, den ich hier mal teile. Du kannst ihn anwenden, wenn du große Schattenflächen auf ein schwarzes Shirt drucken willst.

Guck dir mal dieses Design an. Es ist fotorealistisch und dafür entworfen, um mit UltraColor™ MAX, unseren DTF-Transfers, produziert zu werden.
Siehst du die kleinen Löcher in der dunklen Fläche?
Hier ist es nochmal auf weißem Untergrund:
Statt einer großen Fläche, die wir dann so aufdrucken müssen, machen wir uns zunutze, dass der Stoff unseres Shirts die gleiche Farbe haben soll. So können wir ein Motiv erstellen, dass überhaupt nicht starr ist und hohen Tragekomfort bietet.
Das Motiv können wir so bestellen und anschließend mit unserer Transferpresse auf unser schwarzes T-Shirt drucken. Das sieht dann so aus:
Das Shirt ist schon deutlich öfter gewaschen worden als mein Tocotronic-Shirt, das ich am Anfang gezeigt habe. Man kann gut erkennen, dass der Aufdruck nicht nur gut hält, sondern auch die Farben immer noch strahlen.
Eine Technik wie diese hat daneben auch noch den Vorteil, dass du kein großes starres Designs mitten auf dem Shirt hast, sondern auch Freiräume, die dem Stoff erlauben, sich zu dehnen. Das erhöht den Tragekomfort sehr!
Aber Achtung: Gerade für solche Designs brauchst du das richtige Transfermaterial und eine Presse, die genau nach Andruckparametern drucken kann. UltraColor™ MAX hat eine Mindestlinienstärke von nur 0,3mm, das würde uns noch viel kleinere Details ohne Klebeoutline erlauben.
Dafür muss aber auch beim Andruck der perfekte Druck ausgeübt werden – genug, dass sich das Transfer mit dem Stoff verbindet, aber nicht so viel, dass Kleber an den Rändern herausgedrückt wird.
Hierfür lohnt es sich besonders, eine Hotronix® Presse wie die Fusion IQ® zu nutzen, die eine integrierte Druckanzeige im Display hat.
Fazit: Shirts so bedrucken, dass sie waschstabil sind
Um sicherzugehen, dass deine Prints sich nicht innerhalb einiger Wäschen verabschieden, achte auf die folgenden Dinge:
- - Nutze hochwertige Materialien, die leicht dehnbar sind (zum Beispiel CAD-CUT® Sportsfilm oder UltraColor™ MAX).
- - Nutze eine Transferpresse, die dir Kontrolle über alle Andruckparameter gibt.
- - Überlege, großflächige Designs aufzuteilen. Das erhöht auch den Tragekomfort.
- - Kommuniziere deinen Kunden klar, wie sie bedruckte Shirts waschen müssen (30°C, kein Weichspüler, kein Trockner).